„Der lange Einsatz hat sich gelohnt: Endlich werden Nägel mit Köpfen gemacht“, freut sich Gudrun Brendel-Fischer, Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags.
Seit ihrem Einzug in den Landtag 2007 hatte die Bayreuther CSU-Landtagsabgeordnete immer wieder einen Vorstoß unternommen, um mehr Anwendungsbezug und Handlungsorientierung verbindlich in die Schulen zu bringen. 2014 war immerhin eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe eingerichtet worden, die ein schulartübergreifendes Lehrplanmodell erarbeitete. Diese Handreichungen waren jedoch nicht verpflichtend.
Dass es nun so schnell ging, so Gudrun Brendel-Fischer, sei vor allem der Hartnäckigkeit der Bayerischen Landfrauen zu verdanken, die insbesondere zur Ausgestaltung des sogenannten „Versöhnungsgesetzes“ die Aufnahme von praktischen Alltagskompetenzen eingefordert hatten.
Mit dem neuen Konzept "Schule fürs Leben", das die Staatsregierung heute beschlossen hat, werden den Schülerinnen und Schülern in Bayern künftig Alltagskompetenzen im Unterricht verstärkt vermittelt. Dazu zählen die fünf Themen Ernährung, Gesundheit, selbstbestimmtes Verbraucherverhalten, Umweltverhalten und Haushaltsführung. Die allgemeinbildenden Schulen und Wirtschaftsschulen führen dazu verpflichtende Praxismodule durch. Der Umfang beträgt mindestens eine fünftägige Projektwoche an den Grundschulen (Klasse 1 bis 4) und eine fünftägige Projektwoche an den weiterführenden Schulen (Klasse 5 bis 9).
Brendel-Fischer ist sich sicher, dass von der Einbindung außerschulischer Experten auch die Lehrkräfte profitieren werden. Die Bayreuther CSU-Politikerin begrüßt es, dass die Projektwochen nicht zusammenhängend stattfinden müssen, sondern dass die Schulen diese frei planen können. Der Start erfolgt mit dem Schuljahr 2020/2021.