Ortstermin auf einer Blühwiese in eine Waldstück bei Pottenstein (von links): Thomas Kreil, Eduard Meyerhuber, die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer und Gerhard Steininger.
Artenschutz schon vor dem Volksbegehren
Pottenstein
28.06.2019
Artenschutz ist in aller Munde. Kaum bemerkt von der Öffentlichkeit haben die Bayerischen Staatsforsten schon im vergangenen Jahr damit begonnen, entsprechende Blühflächen auf ihren Flächen anzulegen. „Wir haben viereinhalb Hektar Blühflächen in allen unseren Revieren angelegt“, sagte Gerhard Steininger, Servicestellenleiter des Forstbetriebs Pegnitz bei einem Ortstermin mit der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer.
Kümmel, Schafgarbe, Klatschmohn, Totklee, Königskerzen, Spitzwegerich: in der neu angelegten, rund 0,15 Hektar großen Fläche mitten in einem Waldstück zwischen Prüllsbirkig und Haselhof bei Pottenstein summt und brummt es. Nahezu alle blütensuchenden Insektenarten würden dadurch begünstigt, vor allem Wildbienen, aber auch Schmetterlinge und viele Käferarten, so Thomas Kreil vom Forstbetrieb. Auch insektenfressende Vögel und Bodenbrüter würden von den Blühflächen profitieren. Möglich machten dies über 30 Kräuter und vier Grassorten der speziellen Saatgutmischung, die von den Forstleuten im vergangenen Jahr ausgebracht wurden. Fünf Jahre lang soll die Fläche jeweils von Anfang ai bis Ende September aufblühen, langfristig sei die Überführung in blütenreiches Dauergrünland geplant, sagt der stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Eduard Meyerhuber.
Was von den Staatsforsten tatkräftig umgesetzt wird, finanziert der Freistaat über das Sonderprogramm Naturschutz mit dem Titel: Der Wald blüht auf“. Oberstes Ziel sei es, die Artenvielfalt zu erhöhen, erklärte die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer. Ganz wichtig: Staatsregierung und Staatsforsten hätten das Programm lange vor dem umstrittenen Volksbegehren zum Artenschutz umgesetzt. Brendel-Fischer begrüßte das Engagement aller Beteiligten und nannte die Aktion absolut vorbildlich. „Das ist praktizierter Artenschutz“, sagte sie. Jeder Euro, der dafür ausgegeben wurde sei gut angelegtes Geld.