Von links: Valentina Dumitru, Klaus-Dieter Hartleb, Gudrun Brendel-Fischer und Julia Meßmer
Bayerischer Integrationsrat im Landtag stellt das Mimi-Projekt vor
München
07.08.2020
Auf Initiative der Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung Gudrun Brendel-Fischer fand kürzlich die erste Sitzung des Bayerischen Integrationsrats (BIR) in diesem Jahr im Bayerischen Landtag statt. Eingeladen als eine von drei Referenten/innen war die Bayreuther Vorsitzende des Integrationsbeirats Valentina-Amalia Dumitru, die den rund 35 anwesenden Mitgliedern des BIR das MiMi-Projekt am Standort Bayreuth vorstellte:
Das „MiMi-Gesundheitsprojekt Bayern: Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ verfolgt das Ziel, durch kultursensible und mehrsprachige Aufklärung die Gesundheitskompetenz von Migrant*innen zu fördern. Gefördert wird es vom Bayerischen Gesundheitsministerium im Rahmen der Initiative „Gesund.Leben.Bayern.“ und erhält Unterstützung vom Unternehmen MDS SHARP & DOHME GMBH. Die Stadt Bayreuth ist seit 2019 einer der 15 örtlichen Projektpartner in Bayern und hat MiMi seitdem sehr erfolgreich in der Stadt implementiert:
Wie Valentina Dumitru erklärte, fand von März bis Juni 2019 eine 50-stündige Schulung statt, bei der 22 interessierte und engagierte Migrant*innen zu interkulturellen Gesundheitsmediator*innen ausgebildet wurden. Themen der Schulung, die in Zusammenarbeit mit Expert*innen vor Ort durchgeführt wurde, waren unter anderem „Das deutsche Gesundheitssystem“, „Impfschutz“ und „Diabetes“. Im Anschluss an die Schulung führten die Mediator*innen kultursensible und muttersprachliche Infoveranstaltungen zu diesen Themen in verschiedenen Migrantensettings durch. Besonderes Interesse zeigten die Teilnehmer*innen der Infoveranstaltungen an den Themen „Deutsches Gesundheitssystem“ und „Kindergesundheit“. Für September 2020 ist eine Spezialisierung der Mediator*innen zum Thema „Ernährung und Bewegung bei Kindern und Jugendlichen“ geplant.
Die auf Landesebene tätige Julia Meßmer, Projektkoordinatorin des MiMi-Zentrums für Integration in Bayern (Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.), berichtete über aktuelle Projekte der MiMi-Zentrale in München. Sie informierte über das umfassende Angebot an mehrsprachigen Materialien zu dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2, über die Arbeit des bayerischen MiMi-Projektes zur Gewaltprävention für Migrant*innen, Flüchtlinge und Familien sowie über das aktuelle Fortbildungsangebot des Zentrums.
Als dritter Redner fungierte Oberstaatsanwalt Klaus-Dieter Hartleb in seiner Funktion als Hate-Speech-Beauftragter der bayerischen Justiz, in die er zum 01.01.2020 bei der Generalstaatsanwaltschaft München zentral für ganz Bayern bestellt wurde. Um Hass und Hetze im Netz in seinen verschiedenen Ausprägungen schlagkräftig zu bekämpfen, koordiniert und unterstützt Klaus-Dieter Hartleb die Arbeit der 22 Sonderdezernenten der örtlichen Staatsanwaltschaften im Hinblick auf die strafrechtliche Bearbeitung solcher Verfahren. Insbesondere wirkt er dabei auf einheitliche Maßstäbe bei der Sachbearbeitung. „Für die Entgegennahme von Strafanzeigen ist übrigens die örtliche Polizeidienststelle zuständig“, betont Gudrun Brendel-Fischer.
Informationen zum MiMi-Projekt zur Gewaltprävention finden Sie unter: www.mimi-gegen-gewalt.de und Informationen zum MiMi-Projekt in Bayern unter: www.mimi.bayern. Erhältlich ist außerdem der Flyer „Coronavirus SARS-CoV-2“ in über 30 Sprachen unter: www.covid-information.org.