Bayerns Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier besichtigte Baumaßnahmen
Waischenfeld/Bayreuth
06.09.2018
Radfahren hat große Priorität in der Fränkischen Schweiz. Dabei fördere das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr den Radverkehr ohnehin intensiv, sagte Verkehrsstaatssekretär Josef Zellmeier. „Allein zwischen 2015 und 2019 werden wir insgesamt 200 Millionen Euro in Radwege an Bundes- und Staatsstraßen investieren“, so Zellmeier. Zusammen mit den Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer und Michael Hofmann, zahlreichen Gemeinde- und Stadträten sowie Behördenvertretern besuchte er geplante, laufende und fertiggestellte Straßen- und Radwegebaumaßnahmen in der Fränkischen Schweiz und in Bayreuth.
Im Waischenfelder Ortsteil Doos nahm Zellmeier in Höhe des Hauses Aufsesstal die Baustelle für den Radweg zwischen Waischenfeld und Doos in Augenschein. Die dreieinhalb Kilometer lange und 2,5 Millionen Euro teure Maßnahme im Talraum der Wiesent wurde heuer begonnen und soll 2019 fertiggestellt werden, so der Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in Bayreuth, Kurt Schnabel. „Wir sind absolut im Zeitplan“, sagte er. Schnabel sprach von einem wichtigen Lückenschluss. Sowohl von Doos aus ins Rabenecker Tal, als auch von Plankenfels in Richtung Bayreuth und Behringersmühle gebe es bereits nutzbare Radnetze.
Danach informiert sich Zellmeier über die Planung für den straßenbegleitenden Radweg entlang der Bundesstraße B470 zwischen Tüchersfeld und Behringersmühle. Für den 2,4 Kilometer langen Radwegabschnitt erstellt das zuständige Staatliche Bauamt Bayreuth derzeit die Planfeststellungsunterlagen. Die Anforderungen seien im Talraum der Püttlach ähnlich wie im Talraum der Wiesent, erläuterte Schnabel. Für den zweiten geplanten Bauabschnitt zwischen Behringersmühle und Kohlstein soll die Planfeststellung ebenfalls bis zum Jahresende stehen.
Die Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer begrüßte, dass die Fränkische Schweiz noch fahrradfreundlicher werden soll. Die Lückenschlüsse im Radwegenetz bedeuteten nicht nur für die einheimische Bevölkerung mehr Sicherheit und Lebensqualität, sondern seien auch für die touristische Erschließung und Vermarktung von größter Bedeutung. Die Verknüpfung überörtlicher Netze soll deshalb verstärkt vorangetrieben werden, sagte Staatssekretär Zellmeier zu.
Weitere Projekte waren der geplante Radweg zwischen Kirchahorn und Oberailsfeld, der als Fördermaßnahme in kommunaler Sonderbaulast realisiert werden soll, und die anstehende Erneuerung der Brücke über den Aßbach westlich von Freiahorn. Das Bauwerk liegt im Zuge der Staatsstraße 2185, die gleichzeitig verlegt und angepasst werden soll. Derzeit wird die Abstimmung zwischen behördlichem Naturschutz, Bachmuschelbeauftragtem und Wasserwirtschaftsamt für die geforderte Brückenöffnung betrieben. Anschließend soll die naturschutzfachliche Planung und die Brückenplanung abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten des Projektes betragen 1,9 Millionen Euro. Eine Realisierung wird bis zum Jahr 2021 angestrebt.
Um ein ganz anderes Thema ging es bei einem weiteren Ortstermin von Staatssekretär Zellmeier im Stadtgebiet von Bayreuth. Im Zuge des geplanten Neubaus der Hochbrücke im Industriegebiet Nord fordern die Anwohner und deren Sprecher Ernst Pittroff einen über das gesetzliche Maß hinausgehenden Lärmschutz. Hauptproblem ist nach den Worten von Anwohner Pittroff die überhöhte Geschwindigkeit vieler Autofahrer. Würden sich alle an das Tempo 50 halten, wäre die Lärmbelastung längst nicht so gravierend.Nach den Worten von Thomas Pfeiffer, dem Leiter der Autobahndirektion Nordbayern in Bayreuth, handelt es sich bei dem Neubau der 45 Jahre alten Brücke um eine der größten Maßnahmen seiner Behörde in Bayreuth. Die Kosten seien mit 92 Millionen Euro, die Bauzeit mit vier Jahren veranschlagt.