Berufschancen in der Kinderbildung und -betreuung verbessern
München
29.07.2022
Gudrun Brendel-Fischer: Berufschancen in der Kinderbildung und -betreuung verbessern – die Abgeordnete wirbt für neue berufliche Möglichkeiten
Wie die Bayreuther CSU-Landtagsabgeordnete berichtet, nimmt das Thema Personalgewinnung für Kitas und den aufwachsenden Ganztag an den Grundschulen zunehmend Raum ein. Alle Träger, auch in der Region, beklagen den leergefegten Arbeitsmarkt und können häufig nicht das erforderliche Personal bereitstellen. Mittlerweile seien nicht mehr nur die Großstädte davon betroffen.
„Es fehlt nicht an Schulplätzen“, erklärt Brendel-Fischer, die Mitglied des Bildungsausschusses im Landtag ist. In Bayern gibt es 71 Fachakademien für Sozialpädagogik, die Kapazitäten wurden ausgeweitet, neue Standorte kamen in den letzten Jahren hinzu, wie beispielsweise auch Bayreuth. Die Ausbildung wurde passgenauer gestaltet.
Somit besteht bayernweit ein gutes Angebot wohnortnah die Ausbildung aufzunehmen und seit 2015 konnten die Studierendenzahlen um 33 Prozent erhöht werden.
Deutlich erhöht haben sich aber auch die benötigten Betreuungszeiten. Mit dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab einem Jahr ist der Personalbedarf deutlich angestiegen und er wird ab 2026 mit dem weiteren Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz im Grundschulalter nochmals deutlich anwachsen.
Deshalb haben die beiden zuständigen Ministerien nach und nach neue Formate geschaffen, um mehr Interesse für eine Aus- oder Weiterbildung zu generieren.
Für Brendel-Fischer steht fest, dass Qualifizierungsangebote bestmöglich flexibilisiert werden müssen, so dass ggf. während der Elternzeit oder sogar nebenberuflich eine Teilnahme ermöglicht werden kann. Blended learning Modelle, bei denen der Unterricht online aber auch face-to-face strukturiert ist, können einen Beitrag dazu leisten.
Über das 2016 neu geschaffene Modell, die Kinderpflegeausbildung in Teilzeit zu absolvieren, wird zudem versucht, neue Interessentinnen und Interessenten anzusprechen. Zudem gelten seit Beginn des laufenden Schuljahres flexiblere Ausbildungs-Zugänge für unterschiedliche Zielgruppen. Wer den mittleren Abschluss hat, spart sich ein Jahr Ausbildung. Mit Abitur oder Fachabitur kann direkt in die Dreijährige Fachakademie eingestiegen werden.
Für mehr Akzeptanz der praxisintegrierten Ausbildungsform, die an eine duale Ausbildung angelehnt ist, fordert die Abgeordnete deutliche Verbesserungen. Die Auszubildenden erwarten eine angemessene Vergütung, die Träger personelle Entlastung durch angemessene Präsenz in der Einrichtung.
Der neu angelaufene Schulversuch 'Pädagogische Fachkraft für Schulkindbetreuung' wird aktuell an 12 Standorten mit 156 Schülerinnen und Schülern angeboten. Auch in Bayreuth ist zum Schuljahresbeginn der Start geplant. Die Abgeordnete setzt sich auch dafür ein, dass die Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen schneller vonstattengeht.
Anlässlich eines Austauschs mit Mitgliedern des Elternbeirats im Kindergarten Arche Noah in Bindlach wurde sie von Eltern aufgefordert sich dafür einzusetzen, dass Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen mehr Wertschätzung durch ihre Träger, durch die Gesellschaft und die Politik erfahren. Dann würden auch mehr junge Menschen diesen Beruf ergreifen. Dazu wird die Abgeordnete zeitnah einen runden Tisch mit allen Beteiligten organisieren.