Die Autobahndirektion Nordbayern rechnet für die geplante Park- und WC-Anlage "Trockauer Höhe" an der Bundesautobahn A9 bereits 2018 mit dem Baurecht. Dann könnte die Anlage zwischen den Anschlussstellen Trockau und Bayreuth-Süd mit beidseitig 67 Lkw-Stellplätzen zügig umgesetzt werden, sagte Präsident Reinhard Pirner bei einem Besuch der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU) in der Autobahnmeisterei Trockau.
Die vorliegende Planung umfasst den Neubau der beidseitigen, unbewirtschafteten Rastanlage mit Toiletten. Das Projekt befindet sich rund dreieinhalb Kilometer nördlich der Ausfahrt Trockau im gemeindefreien Gebiet Lindenhardter Forst und im Gemeindegebiet von Hummeltal. Zur Ver- und Entsorgung werden auch Flächen und Wege der Gemeinden Gesees, Haag und Hummeltal berührt.
Entlang der A9 seien Lkw-Stellplätze zwischen Nürnberg und der Landesgrenze Mangelware, sagte Pirner. Jeder sehe ein, dass entsprechende Parkanlagen notwendig sind, aber keiner möchte sie innerhalb seines Gemeindegebietes haben. Neben den notwendigen infrastrukturellen Baumaßnahmen für die Wasser- und Stromversorgung werde oft ein Anstieg der Kriminalität im Umfeld solcher Plätze befürchtet. Dabei konnte der Präsident Entwarnung geben. Bei keiner PWC-Anlage habe es bislang einen Anstieg der Kriminalität im Umfeld gegeben.
Unstrittig ist die Notwendigkeit der Anlage. "Wir müssen den Lkw etwas bieten, sie zahlen schließlich auch Maut", sagte Pirner. Darüber hinaus könnten die Kommunen froh sein, da die Lastwagen andernfalls in deren Industriegebieten parken. Schlimmstenfalls seien die bestehenden Parkanlagen überlastet und die Lkw-Fahrer stellten ihren Brummis auf dem Verzögerungsstreifen ab, was zu einem erheblichen Gefährdungspotential führe.
Als weitere Projekte für das kommende Jahr kündigte der Bayreuther Dienststellenleiter Thomas Pfeifer unter anderem Deckenbaumaßnahmen auf der A9 beidseitig zwischen Pegnitz und Plech sowie entlang der Bindlacher Allee an. Außerdem soll der Lärmschutz im Bereich von Pegnitz verbessert werden. Dort sei die bestehende Lärmschutzwand noch aus den 1990er Jahren.
Trotz derzeit relativ guter Finanzausstattung befürchten die Verantwortlichen der Direktion, dass ihnen in den kommenden Jahren "Ingenieurmittel" zurückgehen könnten. Dabei handelt es sich um Gelder des Freistaats, die für externe Planer und Gutachter bereitgestellt werden. "Eine Million Euro im Ingenieurbereich löst zehn Millionen Euro an Investitionen aus, die komplett in Bayern angelegt werden", sagte Pirner. Ohne "Ingenieurmittel" werde die Direktion langfristig nicht mehr investieren können. Landtagsabgeordnete Brendel-Fischer versprach den Verantwortlichen, sich für die weitere Mittelausstattung stark zu machen und die Thematik in den Innenausschuss zu bringen.
Außerdem stellte Pirner der Landtagsabgeordneten die neue Organisationsstruktur der Behörde vor. So sollen die Autobahnmeistereien ab dem Jahr 2021 in eine Infrastrukturgesellschaft Autobahn (IGA) überführt werden. Sie bleibt eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des Bundes, an der Struktur wird sich zumindest in Bayern nichts ändern, Standorte bleiben weiterhin München für Südbayern und Nürnberg für Nordbayern. Das bedeute auch, dass kein Beschäftigter gegen seinen Willen versetzt werden soll.
Die Autobahndirektion Nordbayern ist für rund 1300 Autobahnkilometer zuständig. Die Autobahnmeisterei in Trockau beschäftigt aktuell 28 Mitarbeiter.