Der SPD-Antrag ist Tarnung für die Ganztagspflicht
München
06.04.2016
Gudrun Brendel-Fischer und Kerstin Schreyer-Stäblein: Bedarfsgerechte und vielfältige Ganztagsangebote - SPD-Antrag ist Tarnung für Ganztagspflicht
"Die SPD macht beim Ganztagsangebot an Schulen den gleichen Fehler wie beim Betreuungsgeld: Sie übersieht die Lebenswirklichkeit in Bayern." Gudrun Brendel-Fischer und Kerstin Schreyer-Stäblein, die beiden Vorsitzenden der Projektgruppe Ganztag der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, kritisieren den Gesetzentwurf der SPD-Landtagsfraktion zur Ganztagsbildung an bayerischen Schulen.
"Wir wollen die Wahlmöglichkeiten der Eltern stärken. In ganz Bayern sollen Familien zwischen Halbtagsangeboten und flexibel gestalteten, qualitativ hochwertigen Ganztagsangeboten wählen können", erklärt Brendel-Fischer. "Es gibt viele bayerische Familien, in denen die Schülerinnen und Schüler den Nachmittag zu Hause verbringen können. Sie brauchen keine Ganztagspflicht und genau darauf würde der Antrag der SPD-Fraktion hinauslaufen. Dabei verraten sich die Sozialdemokraten selbst, wenn sie in ihrem Antrag den Begriff ‚Verbindlichkeit' eng mit dem Begriff ‚Lösung' verknüpfen." Die CSU-Fraktion arbeitet hingegen weiter daran die wegweisende Regierungserklärung von Ministerpräsident Horst Seehofer aus dem Jahr 2013 umzusetzen. Demnach soll bis 2018 an allen Schularten für jede Schülerin und jeden Schüler bis 14 Jahren ein bedarfsgerechtes Ganztagsangebot zur Verfügung gestellt werden. "Bei den Grundschulen laufen seit diesem Schuljahr in 300 Gruppen Modellprojekte, die maßgeblich auf der Arbeit der Landtags-CSU fußen", so Schreyer-Stäblein. "Dabei haben wir auf vielfältige Formen des Ganztags und qualitativ hochwertige Angebote gesetzt, die den teilweise sehr unterschiedlichen Bedürfnissen und Rahmenbedingungen vor Ort gerecht werden." Darüber hinaus kritisieren die beiden stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, dass die SPD-Fraktion mit falschen Zahlen arbeite: "Die oft sehr hohen Betreuungsquoten in Kindertageseinrichtungen werden in dem Antrag nicht erwähnt. Es ist schon sehr dreist, wie die SPD Bayern hier schlechtrechnen will", so Brendel-Fischer und Schreyer-Stäblein. "Wir setzen auf einen Werkzeugkasten mit vielen bedarfsgerechten Angeboten, mit denen sowohl die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern, als auch Schulfamilie und Kommunen eine passgenaue Lösung finden können." Dass die CSU-Fraktion mit ihrer Schulpolitik richtig liegt, wurde erst im Februar dieses Jahres wieder eindrucksvoll bestätigt. Die repräsentative Schulstudie des Markt- und Politikforschungsinstituts dimap im Auftrag der CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden-Konferenz zeigte auf: Wenn die Menschen in Deutschland gefragt werden, in welchem Bundesland es ihrer Meinung nach das beste Schul- und Bildungssystem gibt, antworten 44 Prozent von ihnen: Bayern. Das nächste Bundesland auf Platz zwei folgt erst mit 30 Prozentpunkten Abstand.