Digitalisierung im Klassenzimmer: Bürgermeister wollen es wissen
Bayreuth
22.06.2023
Für die Ausstattung unserer Grund- und Mittelschulen tragen die jeweiligen Kommunen, also Bürgermeister und Gemeinderäte, Verantwortung und geben viel Geld dafür aus. Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer, Mitglied im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags, hatte deshalb Bürgermeister eingeladen, um das Thema zu besprechen. Auch Landrat Florian Wiedemann, selbst studierter Berufschullehrer, nahm an der Runde im Landratsamt teil.
Der neue fachliche Leiter am Staatlichen Schulamt für Stadt und Landkreis Bayreuth Michael Hack erläuterte in einem Einführungsvortrag, welche digitalen Anwendungen im Schulalltag heutzutage möglich sein sollten und welche Hard- und Software dafür erforderlich sind. So seien die Zeiten vorbei, in denen Schulen ausgemusterte Geräteinfrastruktur von Unternehmen angenommen haben. Schulische Nutzung digitaler Medien sei heute äußerst vielfältig und anspruchsvoll. Da spiele beispielsweise das eigenständige Erstellen von Erklärvideos sowie das selbsterarbeitende Lernen mit Apps eine zunehmende Rolle. Insbesondere die in Klassen oftmals herrschende Heterogenität könne durch den Einsatz der Digitalisierung kompensiert werden, beispielsweise mit Programmen zum Verbessern der Deutschkenntnisse. Deshalb seien stabile Netzwerke für die Vielzahl an angeschlossenen Endgeräten wichtiger denn je und es brauche entsprechende Datenbreiten.
Erfreulich beschleunigt haben die Initiativen von Bund und Land, die aufgrund der Dringlichkeit in der Pandemie mit entsprechenden Förderprogrammen eingesprungen sind, so Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer. Von daher habe die Digitalisierung in den Klassenzimmern deutlich zugelegt. Mittlerweile gibt es in Bayern mehr als 71.000 digitale Klassenzimmer und über 316.000 verleihbare digitale Endgeräte. Weitere Programme werden diese Zahl noch anwachsen lassen.
Deshalb ist es wichtig, dass die teuren Gerätschaften sachgerecht eingerichtet, gepflegt und auch genutzt werden, so die einhellige Forderung der anwesenden Bürgermeister. Um die aktuelle dafür von Bund und Land, ab 2024 nur noch vom Land bereitgestellte Förderung für professionelle IT-Dienstleistungen möglichst effizient zu nutzen, gibt es Überlegungen hier interkommunal zusammenzuarbeiten.
Vorstellen konnten sich im Rahmen der Zusammenkunft auch die beiden IT-Beratungsrektoren Frank Büchner (Mittelschule Bad Berneck) und Bianca Simon (Mittelschule Neudrossenfeld), die allen Grund- und Mittelschulen als Ansprechstelle für Digitalisierung zur Verfügung stehen. Erste Termine mit ihnen wurden von Bürgermeistern bereits vereinbart.