Söder persönlich: Ministerpräsident stand im Cineplex Rede und Antwort
Bayreuth
17.07.2018
Mit einer etwas anderen Wahlkampfveranstaltung hat sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder in Bayreuth präsentiert. Statt einer Großkundgebung setzte er auf einen eher intimen Rahmen vor rund 300 Besuchern im Cineplex. Statt einer Rede stellte er sich dem Gespräch mit dem Moderator Ralf Exel von Sat-1-Bayern. Unterhaltsam und streckenweise durchaus humoristisch, aber auch ernsthaft und nachdenklich gab er dabei vieles über seine Person, sein Denken und seine Anliegen preis.
Zur aktuellen Asyldebatte merkte Söder an, dass er sich nur wundern könne, worüber man in Deutschland alles streite. Er sprach damit die Abschiebung des Gefährders Sami A. an. Politisch Verfolgte sollten in Deutschland beste Startchancen erhalten, gewalttätige Personen müssten dagegen das Land verlassen. Söder verteidigte auch die Kontrollen an den bayerischen Grenzen. Solange die EU-Außengrenzen nicht sicher sind, sei dies eine wichtige Aufgabe zum Schutz der heimischen Bevölkerung.
Söder nannte es ein totales Privileg, dass er sein Hobby zum Beruf machen konnte. Initialzündung für seinen Weg zur Politik sei eine Rede von Franz Josef Strauß 1983 auf dem Nürnberger Hauptmarkt gewesen. Sogar seine eigene Abitur-Feier habe er für eine JU-Veranstaltung platzen lassen. „Ich war immer zu mutig und zu forsch“, sagte er. Das habe auch für sein erstes großes Amt, dem des CSU-Generalsekretärs gegolten. „Da ist man manchmal etwas lauter, als man es normal wäre“, so Söder. Und weiter: „Es gewinnt nicht immer der Brävste“.
Zu seinem Politikverständnis sagte der Ministerpräsident: „Man muss sich immer wieder klar machen, dass nicht die Menschen für mich, sondern ich für die Menschen da bin. Dennoch sollte man seine politischen Überzeugungen schon auch in die Tat umsetzen.
Ganz wichtig ist für den Politiker seine christliche Überzeugung. „Beten gibt mir bis heute schlicht und einfach Kraft“, sagte Söder. Er verteidigte dabei auch seinen Vorstoß, Kreuze in staatlichen Gebäuden aufzuhängen. Unsere Religion sei christlichen-abendländisch geprägt, die entsprechenden Werte seien auch die Basis für die Menschenwürde. Er sei deshalb überrascht über die Diskussionen und die unversöhnlichen Worte zu seinem Vorhaben gewesen. Das Kreuz sei schließlich ein wichtiger Beitrag zur eigenen Identität. Söder: „Wir in Bayern hängen keine Kreuze ab, sondern auf.“
Auch zu seinem Fußballverein, dem 1. FC Nürnberg, nahm Söder Stellung. Der „Club“ ist halt, wie er ist“, innerlich voller Euphorie, aber bis er gewinnt müsse schon viel passieren.
Von links: Dr. Silke Launert und Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer
Von links: Dr. Michael Hohl, Markus Söder, Dr. Stefan Specht und Gudrun Brendel-Fischer
Ministerpräsident Markus Söder im Gespräch mit dem Moderator Ralf Exel von Sat-1-Bayern