„Auch wenn ich nicht bei der heutigen Kundgebung dabei sein kann, unterstütze ich natürlich die Anliegen unserer Bäuerinnen und Bauern. Für meine Fraktion war stets klar, dass wir die mit der Anerkennung des Volksbegehrens verbundenen Einschränkungen mit guten Unterstützungsangeboten ausgleichen werden. Dabei setzen wir auf Anreize und Freiwilligkeit. Über ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist bereits jetzt in einem Extensivierungsprogramm. Verpflichtend werden Gewässerrandstreifen. Diese können allerdings über das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) oder das Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) angemeldet werden. Die konkreten Verordnungen dafür werden wir im Landtag eigens diskutieren und beschließen. Wir wollen sie nicht der Verwaltung überlassen. 80 Mio. Euro sind veranschlagt, wir werden die Mittel gesichert bereitstellen.
Obwohl Landwirte noch nie so gut ausgebildet waren, stellen Fachfremde ihre Arbeit in Frage. Bayern steht bei mehreren landwirtschaftlichen Themen im Clinch mit dem Bund. So setzen wir uns seit Jahren für eine realisierbare Düngeverordnung ein. Die Staatsregierung lässt zur Klärung jetzt alle Nitrat-Messstellen nachkontrollieren. Dabei müssen wir auch ein prüfendes Auge auf die Sicherheit vieler in die Jahre gekommener Kanalnetze unserer Kommunen richten.
Ich lebe selbst auf einem Bauernhof und weiß um die ständigen Herausforderungen, die der gesellschaftliche Wandel mit sich bringt: Einerseits die zur Selbstverständlichkeit gewordene Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln, andererseits die Entfernung der Wohlstandsgesellschaft von bäuerlicher Arbeit. Dies ist auch ein Grund, warum ich mich im Landtag seit Jahren für die Vermittlung von mehr Alltagskompetenz an unseren Schulen einsetze. Hierzu gehören auch Kenntnisse über die Urproduktion.
Eine Veränderung der Landwirtschaft kann allerdings nur umgesetzt werden, wenn sich unser Konsumverhalten wandelt. Leider liegen hier Reden und Handeln weit auseinander. Deshalb halte ich es für wichtig, dass eine direkte Begegnung zwischen Bauern und Verbrauchern in Gang kommt. Ich denke, unsere Landwirte in Bayern wissen, dass sie sich auf die Staatsregierung verlassen können. Das war immer so und wird auch so bleiben.