Virtuelles Treffen mit Wissenschaftsminister Bernd Sibler
Bayreuth
23.04.2021
Corona bedingt nur virtuell, aber in großer Einigkeit trafen sich auf Einladung der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer die Akteure rund um den Medizincampus Oberfranken mit dem für Wissenschaft zuständigen Staatsminister Bernd Sibler.
Dieser betonte, dass er dieses für Bayern bisher einmalige Projekt umfassend und intensiv begleite. Er unterstrich: „Mit dem Medizincampus Oberfranken setzen wir einen Meilenstein in der Medizinerausbildung in Bayern. Damit sorgen wir auch mit Blick in die Zukunft für die ärztliche Versorgung im Freistaat. Der Start war erfolgreich und vielversprechend, die ersten Studentinnen und Studenten absolvieren inzwischen erste Praktika in Oberfranken. Ein Anspruch, dieses Konzept nun zügig immer weiter zu realisieren.“
Prof. Jürgen Schüttler, Prodekan für den Medizincampus, konnte von einem erfreulichen Zuspruch berichten, der auch durch die Pandemie nicht geschmälert wurde. Im Sommersemester 2019/2020 seien 56 Studienanfängerinnen und -anfänger gestartet. In den beiden Folgesemestern seien es jeweils 57 gewesen.
Mit dem vor kurzem begonnenen Sommersemester 2021 werden mittlerweile über 220 Nachwuchsärztinnen und -ärzte im Medizinstudiengang Erlangen/Bayreuth ausgebildet, derzeit noch im vorklinischen Teil der Ausbildung. Der Übergang der ersten Kohorte in die klinische Ausbildung am Standort Bayreuth wird 2022 erfolgen. Einzelne Veranstaltungen, wie z. B. das Praktikum Berufsfelderkundung, finden bereits während der Vorklinik in Bayreuth statt.
Neu in dem Kreis stellte sich der ärztliche Direktor und medizinische Geschäftsführer Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab vor, der bereits in Oldenburg Universitätsmedizin etablierte und vom ersten persönlichen Kontakt mit den Studentinnen und Studenten in Erlangen berichtete. Erst kürzlich hatte er die nächste Kohorte von Studierenden persönlich begrüßt. Als Koordinator Universitätsmedizin stellt er gemeinsam mit Prof. Schüttler die Weichen für das Klinische Medizinstudium in Bayreuth. Für Alexander Mohr, den kaufmännischen Geschäftsführer, ist es wichtig, dass der Kooperationsvertrag der vier beteiligten Partner nun zeitnah abgeschlossen werden kann. Er betont die großen Chancen, die für den Standort Bayreuth in dem Projekt liegen. Die medizinische Versorgung der ganzen Region werde gestärkt und Fachkräfte würden für die Tätigkeit in der Klinikum Bayreuth GmbH begeistert, so Mohr.
Zuversichtlich zeigten sich für die beiden beteiligten Universitäten die beiden Präsidenten Prof. Dr. Stefan Leible (Universität Bayreuth) und Prof. Dr. Joachim Hornegger (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg), die seit vielen Jahren über gemeinsame Projekte eine gute Zusammenarbeit pflegen. An der Universität Bayreuth sollen bereits 2022 die ersten drei flankierenden Profilprofessuren eingerichtet werden.
In Verantwortung von Stadt und Landkreis Bayreuth, die das Klinikum als Zweckverband tragen, entsteht derzeit das Mehrzweckgebäude, das für eine Übergangszeit der Lehre dienen wird und ab 01.01.2022 vom Freistaat angemietet wird. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger konnte von einem guten Baufortschritt berichten, der im Zeitplan liegt.
Gudrun Brendel-Fischer und ihre Kollegin im Bundestag Dr. Silke Launert regten an, dass vereinzelte Lehrveranstaltungen und Praktika bereits am Klinikum Bayreuth stattfinden sollten. Schließlich wolle man die angehenden Ärztinnen und Ärzte für die Region begeistern und möglichst auf Dauer gewinnen. Dass Wissenschaftsminister Sibler sich für die Bayreuther Vorhaben so engagiert einsetzt, darüber freuen sich Brendel-Fischer und Launert. „Nicht umsonst trägt Bernd Sibler bei uns in der Region den Titel Bayreuth-Minister“, sagt Brendel-Fischer.